Über den Förderschwerpunkt ESE

Im Mittelpunkt des sonderpädagogischen Schwerpunkts Emotionaler und sozialer Entwicklung stehen erschwerte Erziehungs- und Bildungsprozesse.

Wir als Fachbereich begründen unsere Arbeit auf einer bedürfnis- und ressourcenorientierten Pädagogik im Sinne eines humanistisch geprägten Menschenbildes. In deren Kern geht es um die Prävention von Beeinträchtigungen in der sozial-emotionalen Entwicklung wie auch die professionelle Intervention bei Verhaltensstörungen von Kindern und Jugendlichen im schulischen Kontext. Voraussetzung für unser Tun ist eine professionelle (sonder-)pädagogische Haltung sowie ein multiperspektivisches Verständnis für Problemlagen in der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen.

Eine ausführlichere Version unseres Leitbilds finden sie hier.

 

Lehre und Studium

Unser Lehrprofil

Qualitativ gute Lehre in der Hochschule ist dann gegeben, wenn sie zu förderlichen Lernvorgängen bei den Studierenden im Sinne der Ausbildungsziele führt. Dabei ist im Lehr-Lernprozess auf die Bedarfe der Zielgruppe einzugehen und so kann das Lehren in den Dienst des Lernens gestellt werden. Dazu ist es notwendig zu den Studierenden eine professionelle Beziehung zu etablieren, in Lehrveranstaltungen inhaltliche und methodische Transparenz zu realisieren, sie angemessen zu strukturieren, vielfältige Partizipationsmöglichkeiten zu bieten und für eine zeitgemäße mediale Unterstützung zu sorgen. So zeichnet sich authentische universitäre Lehre durch hohe wissenschaftliche Kompetenz und hochschuldidaktische Expertise aus. Vor diesem Hintergrund ist es von zentraler Bedeutung Forschung und Lehre nicht als getrennte Handlungsfelder zu betrachten, sondern sie füreinander nutzbar zu machen. Es geht nicht nur darum die aktuellen Forschungsergebnisse und –stände zum Gegenstand der Lehre zu machen, sondern auch darum Studierende in bestehende Forschungsprojekte einzubeziehen.

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Lernwerkstatt, Foto: Christian Hüller

Das Lehrangebot des Förderschwerpunktes Emotionale und Soziale Entwicklung

Die Lehre ist modular strukturiert und erstreckt sich auf insgesamt sechs Module in neun Semestern. Bereits im ersten Modul werden die schon angesprochenen Bereiche Förderung, Gemeinsamer Unterricht, Didaktik, Diagnostik und evidenzbasiertes Handeln aufgegriffen. Dabei steht stets die Verknüpfung von Theorie und Praxis an oberster Stelle.

Module:

  • 05-SPF-ES1000
    Einführung in die Pädagogik für Menschen mit Beeinträchtigungen in der emotionalen und sozialen Entwicklung (10 LP)
  • 05-SPF-ES2000
    Förderung im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung (10 LP)
  • 05-SPF-ES3000
    Gemeinsamer Unterricht – integrative Förderung im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung (10 LP)
  • 05-SPF-ES4000
    Didaktik im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung (10 LP)
  • 05-SPF-ES5000
    Diagnostik im Förderschwerpunkt „Emotionale und soziale Entwicklung“ (10 LP)
  • 05-SPF-ES6000
    Evidenzbasiertes Handeln im Förderschwerpunkt „Emotionale und soziale Entwicklung“ (10 LP)

Ein detaillierter Überblick:

Studienführer Sonderpädagogik
PDF 372 KB

Beschreibung der Praktika

ES3000

Bei den Schulpraktischen Übungen (SPÜ) handelt es sich um semesterbegleitende Gruppenpraktika. Sie finden jeweils im Sommersemester im Zeitraum von April bis Juni statt. In der Regel besuchen die Studierenden einmal wöchentlich eine Schule im Leipziger Raum. In Absprache mit den Lehrkräften vor Ort hospitieren sie einzelne oder mehrere Schüler:innen mit (diagnostizierten) Förderbedarf im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung bzw. ganze Klassen. Sie entscheiden sich dann für einen Förderbereich, ein Förderziel sowie Fördermaßnahmen und entwickeln eine passende Fördereinheit aus mind. 10 Stunden. Die Fördereinheit wird dann von den Studierenden durchgeführt und im Seminar gemeinsam reflektiert. Von den Lehrenden des Moduls werden sie während der Lehrveranstaltungen vorbereitet und begleitet sowie bei Bedarf im Rahmen von Konsultationen beraten.

ES4000

Die Schulpraktischen Studien (SPS) sind vierwöchige Blockpraktika, die in der vorlesungsfreien Zeit des Wintersemesters an Schulen mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung bzw. im Ausnahmefall bei vorhandenen Bedingungen auch in inklusiven Settings absolviert werden. Neben Unterrichtshospitationen und außerunterrichtlichen Tätigkeiten stehen insebesondere
15 selbst angeleitete Unterrichtsversuche im Zentrum der SPS. Im Rahmen der Lehrveranstaltungen des Moduls ES4000 „Didaktik im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung“ werden die Studierenden auf die Planung und Durchführung von Unterrichtsstunden mit Schwerpunkt auf Förderung im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung sowie auf den Umgang mit Konflikten und Störungen während des Unterrichts vorbereitet. Ziel ist es außerdem, dass die Studierenden am Ende des Praktikums in der Lage sind, ihr eigenes Handeln in Unterrichtssettings zu reflektieren und fortlaufend weiterzuentwickeln.

Team

Forschung

Die Forschung des Fachbereichs beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld zwischen Teilhabe/Partizipation und Absentismus/Dropout in Bildung und Schule. Im Folgenden können sie mehr über unser Forschungsverständnis und aktuelle Projekte erfahren.

In der Sonderpädagogik stellen sich die Aufgaben, Beeinträchtigungen und Behinderungen vorzubeugen, Menschen mit Behinderungen in ihrer Entwicklung zu fördern oder in der Bewältigung ihres Alltags zu unterstützen. Die große Gefahr für Menschen mit (drohenden) Beeinträchtigungen (nicht nur im Schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung), aus sozialen und Bildungsprozessen herauszufallen und an der Teilhabe gehindert zu werden, ist für uns eine zentrale Ausgangsbedingung sonderpädagogischer Initiative. Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns in der Forschung mit dem Spannungsfeld zwischen Teilhabe/Partizipation und Absentismus/Dropout in Bildung und Schule.

Neben einem grundlegend pädagogisch-philosophischen sehen wir uns in der Forschung einem empirischen Ansatz verpflichtet, der mit Hilfe von sozial- und bildungswissenschaftlichen Formaten Beiträge zu einer Verbesserung pädagogischer Praxis leistet. Unserem Verständnis von methodologischem Pluralismus und dem von uns betriebenen Zugang einer praxisrelevanten Unterrichts- und Schulforschung folgend, stehen wir für ein breiteres Verständnis empirischer Bildungsforschung. Dabei nutzen wir bevorzugt Formen angewandter Forschung wie auch auch solche, die eine hohe Praxisrelevanz aufweisen und dabei helfen die sog. „Theory-Practice-Gap“ abzubauen. Entsprechend sehen wir unsere Aufgaben darin, sich mit aktuellen Fragestellungen der Realisierung einer qualitativ hochwertigen fachlichen Förderung sowie eines entsprechend wirksam gestalteten Unterrichts für alle Lernenden unserer Zielgruppen auseinanderzusetzen und zur Konzeption, Implementation, Evaluation und Dissemination der Lösungsansätze beizutragen.

Fünf Kindergarten im Kreis mit Erzieherin und Bausteinen

SANCHO

Projektziel ist die wissenschaftliche Ermittlung zentraler Erkenntnisse zum Schulbesuch, Schulabsentismus und -abbruch.

Junge Schülerin mit Brille sitzt vor einer Tafel an welcher verschiedene Berufsmöglichkeiten mit Kreide geschrieben stehen.

Zukunftsperspektiven benachteiligter Schülerinnen und Schüler

In diesem Projekt wurden Schülerinnen und Schüler des Förderschwerpunkts nach ihren Zukunftsperspektiven befragt.

Evaluation und Weiterentwicklung der "Kooperativen Beratung"

Im Mittelpunkt steht die Evaluation und Weiterentwicklung der Methode der „Kooperativen Beratung“ nach Wolfgang Mutzeck.

Aktuelles

Einrichtungen

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Informationen zur Bibliothek

Die Bibliothek des Fachbereichs emotionale und soziale Entwicklung bietet Studierenden verschiedene Möglichkeiten. Vorhandene Medien sind: Fachliteratur, Unterrichts- und Fördermaterialien, Trainings.Kontakt: Marschnerstraße 29 e, Haus 5, Raum 233; bibliothek-ese@uni-leipzig.de

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Handbibliothek des Fachbereichs

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Bibliothek

In der Bibliothek der Uni Leipzig sitzt eine studentische Person und liest etwas.
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Testothek

Studierende in einer Lernwerkstatt der Erziehungswissenschaften
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Funktionsräume Sonderpädagogik

Studierende sitzen an einem Tisch in der Lernwerkstatt und betrachten die vorhandenen Materialien.
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Kontakt & Anfahrt

ACHTUNG: Sofern Sie ein persönliches Gespräch suchen, beachten Sie bitte, dass vorab ein Termin zu vereinbaren ist, der entweder in Präsenz (also am Institut) oder aber online (z. B. via Skype, Jitsi oder Zoom) stattfinden kann.

Emotionale und soziale Entwicklung unter Berücksichtigung sonderpädagogischer Förderung und inklusiver Kontexte

Haus 5
Marschnerstraße 29d/e
04109 Leipzig

Telefon: 03419731500