Die Checklisten helfen Ihnen, die Qualität und Vollständigkeit der Teile der Unterrichtsvorbereitung zu prüfen.
- Werden die inter- und intraindividuellen Lernvoraussetzungen in Bezug auf das Fach und das Thema beschrieben (Heterogenitätsmerkmale)?
- Werden Zuschreibungen vermieden?
- Werden die für die Unterrichtseinheit relevanten institutionellen Rahmenbedingungen beschrieben?
- Werden typische Arbeitsweisen bzw. Routinen thematisiert?
- Wird die Lernkultur thematisiert?
- Wird auf die Schüler:innenbeziehungen untereinander eingegangen?
- Wird die Lage der Stunde im Tag thematisiert?
Es ist fast immer sinnvoll, nicht nur eine Unterrichtsstunde, sondern die gesamte Unterrichtseinheit in den Blick zu nehmen.
- Wurde eine sinnvolle Eingrenzung des Themas vorgenommen (Schwerpunktbildung)?
- Werden bedeutsame Elemente der Sachstruktur (z.B. Begriffe, Systeme, Formen, Klassen, Prinzipien, Gesetze, Techniken, Methoden, Probleme etc.) erkannt, korrekt verwendet und erläutert?
- Wurde ein Beziehungsgefüge hergestellt und die Gesamtstruktur sichtbar gemacht?
- Wurden die Sachstrukturen anderer Lern- bzw. Fachgebiete eingebracht und in Beziehung zu den Elementen der zu bearbeitenden Sachstruktur gesetzt (Mehrperspektivität)?
- Werden vielfältige, verlässliche Quellen herangezogen (z.B. Artikel, Ganzschriften, Herausgeber:innenbände, ggf. Internetquellen)?
- Wurde korrekt zitiert und wurden die Quellenangaben korrekt aufgeführt?
- Liegt eine klare Wissenschaftsorientierung vor (vorpädagogische Sachanalyse)?
- Wurden weiterführende Fragen und offene Aspekte genannt, z.B. solche Fragen, die später auch Schüler:innen stellen könnten?
- Wurde vermieden, bereits Umsetzungsmöglichkeiten zu beschreiben?
Eine didaktische Analyse zu einer Einzelstunde ist in der Regel nicht sinnvoll.
- Passt die Didaktische Analyse zum eingegrenzten Thema?
- Wurde plausibel und sinnvoll dargestellt, inwieweit der Lerngegenstand den Kindern aktuell etwas nützt?
- Ist die Trennung von Gegenwartsbedeutung (Was kann das Kind "damit anfangen"?) und Zugänglichkeit (Welche Zugänge hat das Kind und welche kann ich herstellen?) gelungen?
• Wurde nach Zugängen gesucht, die die Kinder von sich aus zur Thematik haben (könnten)?
• Wurde (weil diese Zugänge fehlen oder zusätzlich) nach Möglichkeiten gesucht, den Kindern einen Zugang zum Thema zu ermöglichen? - Wurde plausibel und sinnvoll dargestellt, inwieweit der Lerngegenstand den Kindern in Zukunft etwas nützt (Konkret? Bildungsbiografisch? Gesellschaftlich? Vorausschauend und vernetzt gedacht? Nicht nur auf zukünftige Schuljahre verwiesen?)
- Wurde herausgearbeitet, inwieweit der Lerngegenstand exemplarisch für andere oder für übergeordnete Phänomene steht?
- Passt die letztendlich herausgearbeitete Sachstruktur zu den bis hierhin zusammengetragenen Begründungen?
- Stellt die Sachstruktur eine didaktische Reduktion gegenüber der Sachanalyse dar?
- Wurde darauf verzichtet etwas mit „Allgemeinbildung“ zu begründen?
- Wurde darauf verzichtet Ziele zu formulieren (nicht hier)?
- Wurde beachtet, dass die Didaktische Analyse völlig losgelöst vom Lehrplan, quasi vor dem Lehrplanstudium erfolgen sollte?
- Wurden Lehrplan und Lehr- bzw. Lernmittel miteinander verglichen? (Hier: Lehrplanorientierung!)
- Wurde darauf geachtet, verbindliche Lehrplanziele (wörtlich zitieren) von Hinweisen abzugrenzen?
- Wurde ein sinnvoller Bezug zu den Bildungsstandards (D, Ma) bzw. zum Perspektivrahmen (SU) hergestellt?
- Wurde geprüft, ob eine fachübergreifende oder fächerverbindende Einbettung des Inhalts möglich ist bzw. sich anbietet?
- Wurden die Ziele auf Basis der Lernausgangslage (Bedingungsanalyse) gesetzt?
- Wurden wenige, wesentliche, realistische, präzise Ziele formuliert (Mögliche Hilfsfragen: Was? Wie? Wie viel?)?
- Bringt die Formulierung der Ziele den erreichten Zuwachs an Wissen, Können und Wertevorstellungen zum Ausdruck, der nach dem Unterricht erreicht sein soll? (Methoden gehören nicht in die Zielbeschreibungen)?
- Wurden Operatoren verwendet (siehe Zielebenenbegriffe im Lehrplan)?
- Wurden Heterogenität und Differenzierung beachtet? (evtl. Formulierung von Mindestzielen oder Zielen für bestimmte Schüler:innen-Gruppen bzw. einzelne Schüler:innen)
- Wurde beachtet, dass langfristige Ziele (z.B. soziale Kompetenzen) nicht abschließend formuliert wurden?
- Wurde vermieden, Pseudoziele aufzustellen, nur damit verschiedene Zielkategorien zum Tragen kommen?
- Wurden sinnvolle Alternativen erwogen? (Beispiel: Eine der Methoden ist von vornherein augenfällig ungeeignet oder die Methoden liegen zu nahe beieinander und unterscheiden sich nur in Teilaspekten, die dann einander gegenübergestellt sind.)
- Bezieht sich die Methodendiskussion nicht nur auf Sozialformen?
- Wurden die betrachteten Methoden benannt (Gelenktes Unterrichtsgespräch, Lehrervortrag, Think-Pair-Share…) oder – wo dies nicht möglich ist – kurz und treffend beschrieben?
- Wurden Vor- und Nachteile dargestellt mit Bezug zu Bedingungsanalyse, Sachanalyse, Didaktischer Analyse und Zielen?
- Wurde jeweils eine Entscheidung getroffen und diese auch plausibel begründet?
- Erfolgte diese Begründung so, dass sie Allgemeingültigkeit erlangt, die Methode also danach niemals bzw. immer durchgeführt werden würde (das wäre nicht sinnvoll)?
- Wurden Weitschweifigkeit und Redundanzen vermieden?
- Wurde eine notwendige Differenzierung aufgrund der Heterogenitätsmerkmale beachtet?
- Wurde in der Methodendiskussion Bezug darauf genommen, wie das Erreichen der Ziele überprüft werden kann?
- Ist die Stunde für einen Außenstehenden durch den Verlaufsplan vorstellbar?
- Passt sie zur Bedingunsanalyse, zur Sachanalyse, zur Didaktischen Analyse, zu den Zielen und zur Methodendiskussion?
- Ist eine Zielorientierung für die Schüler:innen erkennbar?
- Ist für den Abschluss eine Reflexion (inhaltlich, aber auch prozessbezogen) geplant?
- Ist der Tabellenkopf sinnvoll gewählt?
- Wird auf die Heterogenität Rücksicht genommen (implizit/explizit)?
- Werden die Kinder aktiviert und zum Handeln angeregt?
- Ist der Unterricht für die Kinder anschaulich?
- Sind für Unterrichtsgespräche genügend Impulsfragen vorhanden, um sicher über die geplante Zeit zu tragen?
- Ist der Lehrervortrag ausformuliert oder zumindest in ausführlichen Stichpunkten vorhanden?
- Ist das Tafelbild vorhanden?
- Sind alle Medien und Materialien vollständig und konkret aufgeführt?
- Wie oft wurde das Wort „kurz“ verwendet? (Immer sinnvoll?)
- Wurde das Wort „besprechen“ verwendet? (Ganz verboten.)
- Wurden Hilfsverben verwendet (z.B. „können“), wenn es die Schüler:innen tun sollen (Verzicht auf Hilfsverben wie sollen, dürfen, können…)?
- Wurde dargestellt, inwieweit die aufgestellten Ziele erreicht wurden?
- Wurden gezogene Schlussfolgerungen nachvollziehbar dargestellt?
- Wurde der Bezug zu fachlicher, verlässlicher Literatur als Referenz für das eigene Verhalten hergestellt?
- Wurden konkrete Handlungsalternativen abgeleitet und begründet?
- Wurde entlang von bestimmten Kriterien reflektiert (z.B. Merkmale guten Unterrichts, Tiefenmerkmale, Merkmale guter Unterrichtskommunikation usw.) ohne phrasenhaft oder foemalistisch zu werden?
- Wurde es vermieden, die Stunde(n) nachzuerzählen?
- Wurde beachtet, dass nicht nur die Reflexion der Mentor:innen wiedergegeben wurde?
- Wurden Schlissfolgerungen für späteres Handeln als Lehrperson gezogen?
Erstellt von Cornelia Beck, Miriam Beier, Georg Biegholdt (2022)