Das Projekt erforscht und fördert gezielt die Einstellungen von Lehrkräften zur Diagnostik, um die Qualität der Beurteilung schulischer Leistungen nachhaltig zu verbessern.
Aktuell vergeben wir Themen für wissenschaftliche Abschlussarbeiten im Projekt EiDiLe-LK. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Dr. Gottlebe.
Einstellungen als Bestandteil professioneller Kompetenzen
Professionelle Kompetenzen von Lehrpersonen beinhalten kognitive Fähigkeiten, Fertigkeiten, sowie motivationale und soziale Bereitschaften, um Probleme in verschiedenen Situationen erfolgreich zu lösen. Diagnostische Kompetenzen sind ein Teil der professionellen Kompetenz von Lehrkräften und umfassen die Fähigkeit, Personen und Aufgabenmerkmale präzise zu beurteilen. Dies setzt methodisches, prozedurales und konzeptuelles Wissen voraus, welches systematisch erworben werden muss.
Ein Paradigmenwechsel in der Forschung legt nun den Fokus auf den Prozess, der zu qualitativ hochwertigen Diagnosen führt. Der Fünfer-Schritt der pädagogisch-psychologischen Diagnostik dient als Orientierung für Lehrkräfte und umfasst Zielsetzung, Hypothesenbildung, Auswahl der Methoden, Durchführung der Untersuchung und Planung der Intervention. Nicht-kognitive Leistungsdispositionen, wie Motivation und Überzeugungen, beeinflussen den diagnostischen Prozess ebenfalls, sind jedoch weniger erforscht. Einstellungen spielen eine Schlüsselrolle bei der Initiierung von Handlungen im diagnostischen Prozess, da sie die Lücke zwischen Wissen und Handeln schließen. Sie beeinflussen sowohl die Kompetenzentwicklung als auch das Unterrichtshandeln der Lehrkräfte und somit die Qualität der durchgeführten Diagnosen.
Projektziel
Das Projektziel besteht darin, die Einstellungen von Lehrkräften zu Diagnostik im schulischen Kontext anhand eines neu entwickelten Instruments zu erfassen und zu beschreiben. Dabei sollen insbesondere zunächst die kognitiven Aspekte von Einstellungen im diagnostischen Prozess in den Fokus genommen werden.
Auf Basis dieser Erkenntnisse soll im weiteren Verlauf ein Curriculum entwickelt werden, das gezielt auf die Förderung dieser Einstellungen abzielt, um die Qualität und Genauigkeit der diagnostischen Praxis im schulischen Kontext zu verbessern. Das Projekt strebt somit an, eine fundierte Grundlage für die langfristige Stärkung der diagnostischen Kompetenz von Lehrkräften zu schaffen.