Im Projekt BiPsy-Monitor möchten wir untersuchen, wie es um das schulische Wohlbefinden von Schüler:innen steht und wodurch dieses im Schulalltag beeinflusst wird.
Förderung durch die Robert Bosch Stiftung
Laufzeit: 01.01.2023 – 31.12.2026
Nähere Informationen zum Projekt
Empirische Studien zeigen, dass aktuell etwa die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler psychisch belastet ist. Viele Schülerinnen und Schüler leiden unter psychischen Störungen wie Depressionen, Ängsten oder Essstörungen, die eine regelmäßige Teilnahme am Unterricht erschweren. Infolge der seit Frühjahr 2020 bestehenden COVID-Pandemie hat sich die gesundheitliche Situation von Schüler:innen noch einmal deutlich verschlechtert: Psychosomatische Beschwerden wie Kopf- und Bauchschmerzen sowie Angstsymptome sind bei den 7- bis 17-Jährigen im Verlauf der Pandemie kontinuierlich angestiegen (Kaman et al., 2023). Insgesamt hat sich der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit niedriger Lebensqualität fast verdreifacht (ebd.).
Gleichzeitig gibt es zu wenig Unterstützungs- und Beratungsangebote für Kinder und Jugendliche. Das zeigen unter anderem die aktuellen Ergebnisse des Deutschen Schulbarometers der Robert Bosch Stiftung. Diese Befunde sind alarmierend und unterstreichen die Bedeutung der Schule für Gesundheitsförderung und Prävention (KMK, 2012), da starke psychische Belastungen im Kindes- und Jugendalter in den meisten Fällen gravierende und langanhaltende negative Auswirkungen auf die soziale Entwicklung und Bildungsbiographie von Kindern und Jugendlichen haben.
Hier setzt das interdisziplinäre Verbundprojekt BiPsy-Monitor an und untersucht
- die psychosozialen Versorgungsstrukturen an Schulen und im Rahmen ambulanter Psychotherapie (Universität Leipzig | Klinische Kinder- und Jugendpsychologie | Prof. Dr. Julian Schmitz | Monitor),
- mögliche Barrieren hinsichtlich der Nutzung dieser Versorgungsangebote (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover | Hanover Center for Health Communication | Prof. Dr. Eva Baumann | Deep Dive I) und
- den Zusammenhang von Unterrichtsmerkmalen und schulischem Wohlbefinden von Schüler:innen (Universität Leipzig | Pädagogische Psychologie mit dem Schwerpunkt Lehren, Lernen und Entwicklung | Prof. Dr. Saalbach und Dr. Franziska Greiner-Döchert | Deep Dive II)
In unserem Projekt möchten wir herausfinden, wie es um das schulische Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern steht und wodurch dieses im Schulalltag beeinflusst wird. Unser Ziel ist es, eine empirische Grundlage für die Entwicklung von langfristigen Maßnahmen zu schaffen, die psychischen Belastungen entgegenwirken. Dafür möchten wir Schülerinnen und Schüler der 5. und 7. Klasse befragen.
RELEVANTE PUBLIKATIONEN UND LINKS
- Moser, S., Lewalter, D., Saalbach, H., Köller, O., & Walper, S. (2021). Corona-Krise als Herausforderung für das Bildungswesen. Perspektiven aus Sicht der Bildungswissenschaften. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 68(4), 267-270. doi:http://dx.doi.org/10.2378/peu2021.art21d
- Gunzenhauser, C., & Saalbach, H. (2021). Erste Schuljahre im Schatten der Pandemie: Was haben Grundschulkinder erlebt und was kommt nun auf sie zu?. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 68(4), 280-286. doi:http://dx.doi.org/10.2378/peu2021.art18d
- Interview mit Prof. Dr. Henrik Saalbach zu Auswirkungen der Pandemie auf schulische Fähigkeiten von Grundschulkindern: https://www.uni-leipzig.de/newsdetail/artikel/psychologe-saalbach-die-elternhaeuser-mussten-einiges-abfangen-2022-01-19